Am 22. Februar hätte Sir Robert Baden-Powell, der Gründer der Pfadfinderbewegung seinen 152-sten Geburtstag gefeiert. Auch ohne seine Anwesenheit feierte der Pfadfinderstamm Silberreiher diesen Ehrentag. Es ist Tradition beim Stamm, dass an diesem besonderen Tag die begehrten Halstücher verliehen werden. Für die jüngsten der Wölflinge bedeuted diese Verleihung die offizielle Aufnahme in den Stamm. Sie erhalten ein gelbes Halstuch. Für die älteren Wölflinge, also jene, die das zwölfte Lebensjahr erreicht und die Pfadfinder-Proben bestanden haben, wird das gelbe gegen das blaugelbe Halstuch getauscht.
Zwanzig Silberreiher zogen am vergangenen Sonntag auf die Burg Eberbach. Als erstes liefen die Jüngeren mit ihren Gruppenführern los. Sie legten für die Nachfolgenden eine Lichterspur auf die verschneiten Wege. Mit jedem Licht war eine der neun Pfadfinderregeln verbunden, die die zukünftigen Pfadfinder beherzigen sollen. In der Schutzhütte bei der Burg wartete bereits ein prasselndes Feuer auf die Teilnehmer. Nachdem alle angekommen waren, wurde die Versprechensfeier mit einem Spiel zum Aufwärmen eröffnet. Es folgt ein traditionelles Pfadfinderlied zum Klang der Gitarren und Stammesführer Daniel Grab liest die letzte Nachricht von Sir Robert Baden-Powell vor. Er selbst verlas diese Nachricht erstmalig auf dem ersten Worldjamboree 1920 in England. Er tat dies bereits 21 Jahre vor seinem Tod, aus Angst seine letzten Worte nicht rechtzeitig mitteilen zu können. In seiner letzten Nachricht ermahnte Baden-Powell seine Pfadfinder, die Welt immer ein bisschen besser zurückzulassen, als diese sie vorgefunden haben.
Dann wurde es still im Kreis der Versammelten; die lang erwartete Verleihung begann. Nacheinander legten fünf Kinder aus der Gruppe „Balu“ ihr Wölflingsversprechen ab und erhielten ihr Halstuch. Anschließend waren die angehenden Pfadfinder an der Reihe, insgesamt neun, aus den Gruppen „Assafum“, „Balu“ und der „Bootsbauersippe“. Auch sie legten ihr Versprechen fehlerfrei ab und durften ihr neues Halstuch entgegennehmen. Die neuen und alten Halstuchträger wurden von der Stammesführung und ihren Gruppenleitern beglückwünscht, aber auch ermahnt dieses Zeichen der Zugehörigkeit immer in Ehren zu halten.
Nach dem langen Stillstehen und zuhören bereiten sich alle auf den anschließenden Abstieg mit einem heißen Becher Tschai vor. Die älteren verteilen Fackeln an die neuen Jungpfadfinder. Ein letztes Lied erklingt und das Feuer wird gelöscht. Zurück geht es den rutschigen Weg Richtung Burgparkplatz. Dort werden alle von den bereits wartenden Eltern begrüßt und diese bestaunen ihre frisch gebackenen Wölflinge und Pfadfinder. Der Abschlusskreis wird gebildet und mit einem fröhlichen „Gut Pfad“ gehen die Altpfadfinder, Ranger, Rover, Pfadfinder und Wölflinge heimwärts.